Chronik
Als sich die Rollsportler 1954 vom Cronenberger SC loslösten und sich als selbständige Gemeinschaft den Namen Rollschuh-Club Cronenberg gaben, da hatte diese Sportart schon eine über 20 Jahre alte Tradition auf den Südhöhen. Als relativ kleine Abteilung der Cronenberger TG fing man 1932 an. Ein Jahr später spielte die erste Mannschaft Rollhockey.
Der zweite Weltkrieg beendete schließlich abrupt die weitere Entwicklung des Rollsports in Cronenberg. Nach den Kriegswirren sahen die Rollschuhläufer, die sich wieder zusammenfanden, bessere Möglichkeiten für ihren Sport im Cronenberger SC. Man trat geschlossen über.
Allzu lange blieben die Roller nicht beim CSC. Innerhalb des Vereins waren sie schon immer selbständig und wollten es nun auch ganz und gar sein. Am 7. August 1954 war es dann soweit: Wuppertal hatte einen neuen Sportverein, den Rollschuh-Club Cronenberg. Die Loslösung vom CSC war tagelang nicht nur Gesprächsstoff an den Theken in Cronenberg. Immerhin hatte der CSC durch den Austritt der 154 Rollsportler nicht nur einen unangenehmen und spürbaren Aderlass an Mitgliedern zu verzeichnen, sondern auch einen gewissen Prestigeverlust erlitten.
Gegründet wurde der RSC von Robert Tesche, Hans Tesche, Ernst Korbeck, Rudi Burghoff, Werner Ebert, Kurt Wehn, Paul Thomas, Gerd Wilke und Alfred Henckels, nachdem die heutige vereinseigene Rollsporthalle benannt ist. In den Spielbetrieb ging man mit einer Rollhockey-Seniorenmannschaft und Jugendlichen. Beachtlich war aber auch die stolze Zahl von 110 Kunstlauf-Aktiven die als gutes Fundament für die folgenden Jahre gelten sollten.
Diese Entwicklung wäre ohne Alfred Henckels den Mitbegründer, Motor und die Seele des RSC nicht möglich gewesen.
Bereits mit 18 Jahren gründete er zusammen mit anderen interessierten jungen Männern den Elberfelder Roll- und Eislaufverein. Da ihm aber nicht genügend Entfaltungsmöglichkeiten geboten wurden, wechselte er kurze Zeit später zum Eis- und Rollsportverein Remscheid. Dort sammelte er dann seine ersten Erfolge als Rollkunstläufer.
Ihn beschäftigte aber schon in dieser Zeit der Gedanke, den Rollsport nach Cronenberg zu bringen. „Was die in Remscheid können, das bringen wir in Cronenberg allemal“. So kam es dass sich 1932 einige Rollsportbegeisterte der Cronenberger Turngemeinschaft anschlossen. Alfred Henckels wurde Abteilungsleiter. Nun war damals alles etwas ruhiger und gemütlicher. Obwohl man keine Rollschubahn hatte, wusste man sich zu helfen, und Alfred organisierte. Es begann in Fischers Saal, heute hinter Aktzenta in Cronenbergs Mitte, oder in der Schreinerei von Ewald Leihener. Waren viele zum Training da, mussten erst einmal Hobelbänke auf Seite geschoben werden, ansonsten lief man einfach drum herum. Es dauerte nicht lange, da wurden die ersten Versuche gemacht, sich der Öffentlichkeit anzubieten, im Saal der Gaststätte Haus Mees oder im Saal Bergkrone, aber auch in Sudberg.
Nach dem Kriege gelang es ihm, in zähen Verhandlungen mit der Stadt, die Lenzhauser Turnhalle für den Rollsport als Trainings- und Veranstaltungshalle zu bekommen.
1955 folgte seine erste größere Auseinandersetzung mit dem Verband. Als man das Rollhockeyspielen seitens des Verbandes auf der schrägen Lauffläche des Lenzhauser Schulhofes untersagen wollte, kam Alfred die rettende Idee. Mit einem Anruf beim damaligen Fachwart Werner Ebert fing es an. „Werner wenn die gleich kommen, dann geh mit denen zwei Kerlen zum Putsch Kai. Trinkt ein paar Klare und ein paar Bier, dann können die hinterher nicht mehr genau schauen.“
Gesagt getan. Die Bahn wurde für Landesliga-Spiele freigegeben. Aber im Geheimen plante er schon weiter. Er wollte eine eigene Rollschuhbahn. Nachdem er laufend bei den Behörden vorstellig wurde, war es dann 1957 soweit. Der RSC baute seine eigene Bahn, mit Jugendheim, am Hofe. Im Laufe der nächsten Jahre bauten die Mitglieder Kabinen, Duschen und Toiletten hinzu.
Durch den Bau der Bahn traten dem RSC über Nacht fast zwanzig Jungen aus der Nachbarschaft, die Rollhockey spielen wollten, bei.
Als die Jugend 1963 die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft schaffte, ging Alfred Henckels organisieren. Er besorgte seinen Jungens vernünftiges Material. Der Lohn, die Mannschaft wurde dritter. Er plante aber schon an anderen Vorhaben. Die Bahn sollte eine Flutlichtanlage erhalten und überdacht werden. Das Flutlicht wurde schnell installiert aber auf die Überdachung mussten die Cronenberger bis zum Jahre 1972 warten.
Sein nächster Antrag galt dem Anbau des Jugendheimes. Die Vollendung durfte er nicht mehr miterleben.
Er verstarb nach schwerer Krankheit kurz vor Vollendung seines 66. Lebensjahres. Alfred Henckels, für seine Freunde nur Old Billy, ist unvergessen.
Im Rollhockey ging es aufwärts:
Erst 1964 sind die Rollhockey Spieler am Ziel ihrer Wünsche. Die jahrelange Aufbauarbeit von Trainer Siegfried Siebel zahlte sich aus und der Aufstieg in die Oberliga wurde geschafft. Doch noch fehlte die Erfahrung. Nach nur einem Jahr musste der RSC auf Grund des schlechteren Torverhältnisses das Oberhaus wieder verlassen. Der Wiederaufstieg gelang 1967. Von nun an war das Ziel des RSC, die im Jahre 1967 in Deutschland geschaffene Bundesliga zu erreichen.
Am 5. November 1972 um 12.18 Uhr war es dann soweit. Cronenberg hatte seinen ersten Bundesliga-Verein und 500 Zuschauer jubelten der Aufstiegsmannschaft mit Gerd Richter, Ulrich Freund, Ulrich Bielau, Horst Henckels, Dietmar Schwieren, Manfred Koppe, Peter Stroucken und Jörg Dombeck zu. Überhaupt wurde das Jahr 1972 zu einem der erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte. Denn auch die zweite Mannschaft schaffte den Aufstieg in die Oberliga, die Junioren wurden Deutscher Meister, Gaby Nießen wurde Stadtmeisterin und Landesmeisterin im Kunstlauf.
Für die erste Mannschaft blieb die Bundesliga ein kurzes Gastspiel. Man stieg nur nach einem Jahr wieder in die Oberliga ab. Im Jahre 1974 gelang der Wiederaufstieg ins Rollhockey Oberhaus.
1980 sollte eine denkwürdige Spielzeit werden, an deren Ende der RSC Cronenberg zum ersten Mal die Deutsche Rollhockeymeisterschaft gewann und bundesweit für Schlagzeilen sorgt. Es war der 10. Oktober 1980 als die Jungs vom RSC beim RSC Darmstadt mit 6:1, vor 300 mitgereisten Fans, alles klar machten und damit die Deutsche Meisterschaft nach Cronenberg holten.
In den Jahren darauf folgten viele weiter Erfolge für den RSC Cronenberg …