1. Bundesliga: Die LöwenRollhockey

Stark gekämpft und doch verloren: Löwen ausgeschieden

Die Herren des RSC Cronenberg haben keine Chance mehr auf die deutsche Meisterschaft im Rollhockey. Am Sonntag unterlagen sie der RESG Walsum im dritten und entscheidenden Spiel der Play-Off-Serie, nachdem zuvor beide Teams je einen Sieg eingefahren hatten.

Zunächst hatten die Löwen am Samstag die Hoffnungen auf einen Finaleinzug am Leben gehalten. Nach der 4:5-Niederlage in der Vorwoche gab es in heimischer Halle einen 4:1-Sieg. Weil Niko Morovic sich in Spiel 1 am Knie verletzt hatte, musste Trainer Jordi Molet umdisponieren. Kurzerhand griff er selbst nochmal zum Schläger; es war sein erstes Ligaspiel nach dem zu Saisonbeginn angekündigten Karriereende. Ein Beweis: Es ging um alles.

Nach dem hitzigen ersten Spiel schwollen die Emotionen nun von Beginn an bis unter das Hallendach. Beide Fanlager heizten ordentlich ein, und die Teams langten zu: Schon nach wenigen Sekunden pfiffen die Schiedsrichter das erste Teamfoul. Die unparteiischen Gebrüder Niestroy behielten ihre klare Linie im Verlauf der 50 Minuten souverän bei. Dabei gab es alle Hände voll zu tun: Nachdem Adrian Börkei die Alfred-Henckels-Halle mit seinem 1:0 (8.) erstmals zum Beben gebracht hatte, musste der Torschütze mit glatt Rot vom Feld – kurz darauf verlor er nämlich die Fassung und ließ sich zu einer klaren Tätlichkeit hinreißen. Der RSC also zunächst für zwei Minuten in Unterzahl und in der Folge mit einem Auswechselspieler weniger. Und das sollte sich rächen: Noch in der Überzahl traf Walsum durch Gerard Aragay zum Ausgleich. Der junge Spanier jubelte provokant vor dem RSC-Fanblock und ließ die Stimmung weiter hochkochen.

Auch nach der Pause blieb es ein kämpferisches Spiel. Viele Zweikämpfe, einige Nickligkeiten, und nach 40 Minuten das zehnte Teamfoul für Walsum. Aaron Börkei trat also zum direkten Freistoß an – und der Nationalspieler traf zehn Minuten vor Schluss zur 2:1-Führung. Jetzt hieß es nachlegen, um nicht doch noch den Ausgleich zu kassieren. Und tatsächlich: Nach einer Traumvorlage von Lucas Seidler schoss ausgerechnet Jordi Molet das umjubelte 3:1 (42.). Jetzt musste Walsum alles nach vorn werfen und bekam die Quittung: Einen weiteren RSC-Konter verwertete Tom Drübert zum 4:1-Endstand.

 

Im dritten Spiel allerdings wendete sich das Blatt. Nun siegte Walsum wiederum mit 4:1. Es war ein konzentrierteres Spiel, beide Teams waren um Fehlervermeidung bemüht. Daher stand es zur Pause noch 0:0. In der zweiten Hälfte nutzte der Rekordmeister aus Duisburg aber dann jeden Fehler der Löwen eiskalt aus. Miquel Vila gelang ein Doppelschlag (30., 32.), mit dem das Spiel aber längst nicht entschieden war. Weiter hatte der RSC viele Torraumszenen, wusste aber nicht recht zu kombinieren. Da musste schon ein direkter Freistoß her, den Aaron Börkei trickreich verwandelte (33.). In den Schlussminuten war Cronenberg voll offensiv eingestellt, scheiterte aber regelmäßig an der Spielweise der Walsumer. Sie boten kaum ansehnliches Rollhockey, wurden mehrfach für Schwalben ermahnt – lauerten aber auf jeden Fehlpass und waren damit effizienter.

Auch das 1:3, wieder durch Vila, fiel in einer Überzahlsituation (44.). Noch einmal bot sich den Löwen die große Gelegenheit, wieder heranzukommen, doch Lucas Seidler verschoss einen direkten Freistoß. Stattdessen verwertete César Torres einen letzten Konter zum 1:4. In den verbleibenden drei Minuten gelang nichts mehr; zu dicht war das Gedränge im Strafraum der Walsumer. So muss der RSC mit seiner ambitionierten Mannschaft im Halbfinale die Segel streichen. Dennoch ist noch eine Meisterschaft möglich: Die RSC-Damen spielen am 13. Mai das entscheidende Spiel um den Titel. Anstoß in der Alfred-Henckels-Halle ist um 16:00 Uhr.

RSC, Samstag: Geisler, Heise – Ad. Börkei (1), Molet (1), Drübert (1), Aa. Börkei (1), Bernadowitz, Rath, Trimborn, Seidler

RSC, Sonntag: Geisler, Heise – Aa. Börkei (1), Molet, Drübert, Bernadowitz, Rath, Trimborn, Seidler, Carramanno

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RSC Cronenberg Rollhockey Bundesliga Herren Spieltag 07.05.2023